Im Herbst holen wir den Teil von unserer Demonstration nach, den wir im Juli ausfallen lassen mussten: Wir laufen mit Plakaten und Bannern durch die Stadt. Wir sind sichtbar.
Es geht um 15:30 auf dem Kaiserplatz los. Von da aus gehen wir folgende Route ab:
Kaiserplatz – Maximilianstraße – Poststraße – Münsterplatz Mauspfad – Fürstenstraße – Am Hof – Am Neutor – Am Hofgarten – Adenauerallee B9 – Franziskanerstraße – Stockenstraße – Bischofsplatz – Marktplatz
Mit dabei sind Rikschas von Radeln ohne Alter. Es wird nicht viel geredet. Es geht mehr darum, dass wir durch die Innenstadt laufen, humpeln und rollen.
Oben links ist das Logo der Disability und Mad Pride Bonn. Das Logo sieht so aus: Der Hintergrund ist blau-grau. Davor ist die Disability Pride Fahne. Sie besteht aus schrägen Streifen in den Farben: grau, rot, gelb, weiß, blau, grün, grau. Auf dem Logo steht: Disability und Mad Pride Bonn. Und Pride ist im Fingeralphabet buchstabiert. Oben links ist das lachende Gesicht von der Mad Pride Fahne. Oben rechts ist die neurodivergente Schleife, also eine liegende bunte 8.
Oben rechts ist ein QR-Code. Der führt zur Website. Dabei steht: Website: disability-pride-bonn.de Instagram: @disability.pride.bonn Facebook / YouTube: Disability und Mad Pride Bonn
Auf dem Plakat steht: Samstag, 04. Oktober 2025 15:30 Uhr Lauf-Demonstration Start: Kaiserplatz, Bonn Ziel: Marktplatz, Bonn
Unten rechts ist das Logo vom AStA der Universität Bonn. Der Text ist weiß und der Hintergrund rot.
Unser E-Book ist jetzt auch da!!!! Books on Demand hat aus dem Buch ein E-Book gemacht.
Das ist richtig cool. Für uns ist es am besten, wenn Ihr es direkt bei Books on Demand kauft. Dann bekommen wir am meisten Geld. Ihr könnt es aber auch anderswo kaufen, wo es E-Books gibt.
Wir arbeiten noch daran, ob wir ein Hörbuch hinbekommen.
Bildbeschreibung: Der Hintergrund ist orange. Davor ist ein E-Book mit dem Cover vom Buch „Behindert und Verrückt – Jetzt reden Wir!“ von Koi Katha Delfin Blaeser und Lena Cornelissen zu sehen. Daneben steht: Jetzt auch als E-Book im Handel. Darunter steht: E-Book Preis: 7,49€ ISBN: 9783819270840 Ihr könnt uns helfen, wenn ihr es bei Books on Demand selbst kauft. Daneben ist ein Panda mit Sparks. Also Sternchen. Es sind viele Sparks und orangene Girlanden zu sehen.
Fragt in Buchhandlungen und Büchereien nach, ob sie unser Buch anschaffen wollen. Damit Menschen es überall direkt leihen und kaufen können. Ihr könnt auch gleichstellungs-beauftragten Personen schreiben. Manchmal kaufen sie Bücher für Büchereien.
Wir brauchen Sanitäter*innen und Ordner *innen. Und Hilfe beim Auf- und Abbau. Und Leute, die mit uns an den Infoständen sitzen. Und Stühle. Ihr könnt uns auch bei Poesie to go helfen.
Wir suchen: Eine geschlechts-neutrale Toilette in der Nähe vom Frankenbadplatz in Bonn. Das sind Toiletten für alle Personen. Wir kennen leider keine. Wir brauchen aber für unsere Demo eine.
Wenn Ihr uns irgendwie helfen könnt, schreibt uns gerne.
Dieser Text steht auf den Bildern:
~ Sanitäter*innen Ihr seid gut in Erster Hilfe und bei unserer Veranstaltung dabei? Wir suchen Menschen, die schnell helfen können, wenn es Menschen vor Ort (körperlich) nicht gut geht. Schreibt uns gerne.
~ Hilfe beim Aufbau und beim Abbau Ihr könnt schon früher kommen und beim Aufbau helfen? Also vor 13 Uhr. Ihr könnt länger bleiben und beim Abbau helfen? Also nach 18 Uhr. Es gibt ganz verschiedene Aufgaben. Manchmal geht es darum, schwer zu tragen. Ihr helft aber auch, indem Ihr auf die Sachen aufpasst, während Menschen Dinge hin- und hertragen.
~ Stühle Ihr habt (Klapp-)Stühle und könnt diese mitbringen? Dann schreibt uns gerne.
~ Ordner*innen Als Ordner*innen achtet Ihr mit darauf, dass die Veranstaltung gut läuft. Zum Beispiel, dass Rettungswege frei bleiben. Oder dass sich die Menschen gut verteilen. Schreibt uns gerne, wenn Ihr da helfen könnt.
~ Poesie to Go Wir werden wieder eine Box mit Poesie to Go haben. In der Box sind Zettel mit Text drauf. Das können Gedichte sein. Oder Aussagen. Die ziehen andere Personen dann und lesen sie. Und können sie auch mitnehmen. Wenn Ihr selbst Ableismus erlebt, schickt uns gerne kurze Texte oder Gedichte. Dann drucken wir es aus. Dann ist es am 12. Juli dabei. Andere Menschen können es dann lesen.
Wir haben neue Sticker. Wir wollen noch mehr besorgen. Was meint Ihr?
Sticker 1: Wir orientieren uns am Sticker „Nett hier. Aber kennen Sie Baden-Württemberg“ Wir machen daraus vor gelbem Hintergrund: Nett hier. Aber geht es auch barrierefrei? Darunter steht: Disability und Mad Pride Bonn Und unser Instagram-Account ist verlinkt.
Sticker 2: Spoonie Pride Fahne: Dunkelblau, blau, hellblau, weiß, schwarz, weiß, hellblau, blau, dunkelblau Davor zu sehen ist ein Löffel, auf dem steht: Chronisch krank und chronisch genervt von Ableismus
Die Ideen für die beiden Posts kommen von @lynn.markert
Sticker 3: Behindert und Wütend F*ck Ableismus Disability und Mad Pride Bonn Zu sehen ist die Bad Disabled Pride Fahne: Lila, grau, braun, weiß, blasses grün, blasses blau und lila (von oben nach unten gestreift)
Sticker 4: Disability und Mad Pride Bonn 12. Juli 2025 15 Uhr Kundgebung Frankenbadplatz Im Hintergrund die Disability/ CIMND* Pride Fahne von Koi Katha und Lena: dunkelllila, hellllila, türkis, blau, weiß, gelb, rot, orange, braun, schwarz. Der Hintergrund ist grau. Zu sehen ist die Neurodivergenz-Schleife, eine bunte liegende 8. Und die Gebärde für „I love you“
Lena C., Barbara und Solveïg haben Reden für die Kundgebung von @recherchegruppetira zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von behinderten Menschen gehalten.
Wir haben alle 3 Reden in Einfache Sprache übersetzt und wollen die mit Euch teilen.
Barbara hat auch bei der Kundgebung gesprochen. Hier kommt Ihre Rede in Einfacher Sprache.
Im Post schreiben wir: 1 von 500 Menschen kommt aus der Werkstatt raus. Das sagen viele. Manche Zahlen sind auch anders. Manche Zahlen sagen auch: 1 Mensch von 100 Menschen kommt aus der Werkstatt raus. Das sind etwas mehr Menschen. Es sind immer noch sehr wenige Menschen, die aus der Werkstatt rauskommen.
Rede auf Sharepics:
Rede als Text:
Hallo, ich bin Barbara. Ich bin bei der Partei Die Linke Bonn. Ich bin psychisch krank. Deshalb war ich lange in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Ich sage: Werkstätten sind nicht gut für kranke und behinderte Menschen.
Warum meine ich das? In Werkstätten arbeiten Menschen mit Behinderung immer nur mit anderen Menschen mit Behinderung zusammen. In die Werkstatt kommt man nur, wenn man keinen anderen Arbeitsplatz bekommt. Die Arbeiten sind sehr leicht. Darum kann man nicht viel dabei lernen.
Am Anfang heißt die Arbeit in der Werkstatt: Berufs•bildung. Aber das ist keine Ausbildung in einem Beruf. Man macht die ganze Zeit dieselben Arbeiten. Die Arbeiten, die man auch später noch macht.
Es gibt Betreuer*innen und behinderte Mitarbeiter*innen. Die Betreuer*innen bekommen so viel Geld, dass sie gut davon leben können. Die Menschen mit Behinderung bekommen nur sehr wenig Geld. Deshalb ist es auch sehr günstig für Unternehmen, die mit Werkstätten zusammen arbeiten. Die Unternehmen müssen sehr wenig bezahlen. Und die Menschen mit Behinderung bekommen sehr wenig Geld.
Menschen, die in Werkstätten arbeiten, gelten nicht als richtige Arbeitnehmer*innen. Das heißt: Sie haben weniger Rechte als andere Menschen, die arbeiten gehen.
In Deutschland gibt es eigentlich einen Mindest•lohn. Jeder Mensch muss mindestens so viel Geld für eine Stunde bekommen, die er arbeitet. Behinderte Mitarbeiter*innen in Werkstätten bekommen aber weniger. Sie bekommen nicht den Mindest•lohn.
Oft behandeln Betreuer*innen die behinderten Menschen in Werkstätten wie kleine Kinder. Ich wollte immer aus der Werkstatt raus. Die Betreuer*innen haben mir immer gesagt: Das schaffst du nicht.
2009 gab es ein neues Gesetz: Die Behinderten•rechts•konvention. Dieses Gesetz gibt es auf der ganzen Welt. Es sagt: Menschen mit Behinderung sollen die gleichen Rechte haben wie Menschen ohne Behinderung. Seit dem Gesetz haben sich die Betreuer*innen in der Werkstatt etwas mehr Mühe gegeben.
Die Werkstätten sollen dafür sorgen, dass die Menschen wieder raus kommen und arbeiten gehen können. Die meisten bleiben aber in den Werkstätten. Nur ganz wenige Menschen kommen da raus. Nur 1 Mensch von je 500 Menschen. Das ist sehr wenig. Das ist schon lange so.
Vieles ist schlecht in den Werkstätten. Trotzdem kann man die Werkstätten nicht einfach zu machen. Viele Menschen haben keine Arbeit mehr, wenn es die Werkstätten nicht mehr gibt. Sie werden heute keine andere Arbeit finden,
Aber folgendes kann man tun: Die Werkstätten können sich ändern. Da können Menschen mit und ohne Behinderung mit gleichen Rechten zusammen•arbeiten. Menschen mit Behinderung in der Werkstatt sollen den Mindest•lohn bekommen. Dann haben sie genug Geld zum Leben. Jeder Mensch, der nicht mehr in der Werkstatt arbeiten möchte, soll dabei Hilfe bekommen. Die Werkstätten sollen mit Unternehmen zusammen•arbeiten, in denen Menschen mit Behinderung arbeiten können und wo sie dafür bezahlt werden. Irgendwann soll es keine Werkstätten mehr geben. Irgendwann sollen alle Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen•arbeiten können. Mit gleichen Rechten.
Lee, Barbara und Solveïg haben Reden für die Kundgebung von @recherchegruppetira zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von behinderten Menschen gehalten.
Wir haben alle 3 Reden in Einfache Sprache übersetzt und wollen die mit Euch teilen.
Solveïg hat auch eine Rede für die Demonstration geschrieben. Wir teilen Solveïgs Rede in Einfacher Sprache.
Danke für die Organisation. Danke an alle, die am 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von behinderten Menschen, laut und leise was gegen Ableismus gemacht haben.
Rede auf Sharepics:
Rede als Text:
Ich möchte etwas über das Leben von vielen behinderten Menschen sagen. Und zwar über behinderte Menschen, die studieren. Diese Menschen haben oft Probleme. Ich kenne viele behinderte Menschen mit diesen Problemen. Aber ich weiß auch: Andere behinderte Menschen haben andere Probleme. Ich arbeite an der Universität. Ich rede mit behinderten Student*innen, die Hilfe brauchen. Ich versuche ihnen zu helfen. Nach den Gesprächen bin ich oft wütend. Oder sehr traurig.
Am Anfang erzählen mir die Student*innen viel. Sie reden über ihr Studium. Und darüber, was sie jeden Tag machen. Und über ihre Behinderung. Und über ihre Probleme. Und über die Hilfe, die sie schon bekommen. Oder darüber, was sie gemacht haben, um Hilfe zu bekommen. Das ist oft sehr schwierig. Oft bekommen die Menschen auch keine Hilfe. Andere sagen ihnen oft: Du bist faul. Oder: Du willst zu viel haben. Sie müssen immer viel erklären. Das ist sehr anstrengend für sie. Das kenne ich alles auch von mir. Viele behinderte Student*innen sind sehr erschöpft. Ich fühle, wie erschöpft sie sind. Dann fühle ich mich selbst noch erschöpfter. Warum sind wir so erschöpft und müde? Es gibt viele Barrieren. Deshalb können wir vieles nicht machen. Oder es ist deutlich schwerer, etwas zu machen. Die Dinge verbessern sich nur langsam. Das ist auch hart. Wir müssen oft die gleiche sagen. Weil andere uns immer das gleiche fragen. Und uns nicht glauben, was wir sagen. Auch deshalb sind wie so erschöpft. Manchmal wollen wir nicht mehr leben. Wir machen zu viel. Damit geht es unserem Körper nicht gut. Wir wissen, dass es zu viel ist. Die Gesellschaft sagt: Eure Körper sind kaputt. Und hässlich. Ihr seid faul. Wir brauchen Euch nicht. Es ist schwer für uns, nett zu uns selbst zu sein. Es ist schwer für uns, unsere Körper zu lieben. Das liegt auch an der Gesellschaft. Wir brauchen Geld zum Einkaufen. Wir wollen Essen kaufen, das gut für unseren Körper ist. Wir brauchen Zeit und Kraft zum Kochen. Wir haben oft dieses Geld, diese Zeit und Kraft nicht. Bewegung und Sport sind manchmal gut für unseren Körper. Wir sind aber oft zu müde dafür. Es gibt Sport•Kurse. Die kosten aber oft viel Geld. Oder sind nicht barriere•frei. Oder zu weit weg. Oder wir haben kein Geld dafür. Es gibt auch Bewegung und Sport, für die wir nichts zahlen müssen. Zum Beispiel spazieren gehen. Dafür haben wir oft keine Zeit. Weil wir Geld brauchen und arbeiten gehen müssen. Oder weil wir uns ausruhen müssen.
Wir können nur schwer lang genug schlafen. Oder gut schlafen. Weil wir viele andere Dinge machen müssen. Behinderte Menschen müssen oft länger schlafen, damit es ihnen gut geht. Andere Menschen sagen: Ihr schlaft zu lang. Ihr schlaft am Tag. Das ist schlecht. Das stimmt nicht. Aber manchmal glauben wir es selbst. Wir schaffen vieles nicht. Das macht uns fertig. Wir merken: Unsere Körper sind sehr müde. Aber wir müssen trotzdem weitermachen.
Ich möchte gerne am Ende sagen: Das brauchen wir. Aber was brauche ich denn? Ich möchte gerne weniger wütend sein müssen. Und weniger traurig. Und weniger erschöpft.
Wofür ich kämpfe – Lenas Rede zum 5. Mai in Einfacher Sprache
Lena C., Barbara und Solveïg haben Reden für die Kundgebung von @recherchegruppetira zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von behinderten Menschen gehalten.
Wir haben alle 3 Reden in Einfache Sprache übersetzt und wollen die mit Euch teilen.
Vielen Dank an Vanessa und die TIRA Recherchegruppe für die Organisation der Veranstaltung am 5. Mai 2025.
Rede auf Sharepics:
Rede als Text:
Ich bin Lena von der Disability und Mad Pride Bonn.
Ich möchte die Befreiung von allen Menschen. Mit Befreiung meine ich: Kein Mensch soll Diskriminierung erleben. Wir sollen von der Diskriminierung befreit werden.
Andere sagen oft: Wir machen erst etwas gegen diese Diskriminierung. Dann gegen die nächste. Dann gegen die nächste. Ich sage: Wir wollen nicht warten. Wir sollen etwas gegen jede Diskriminierung machen.
Privilegien sind Vorteile, die Menschen einfach haben, ohne etwas dafür zu machen. Weiße Menschen haben zum Beispiel Privilegien. Nicht-behinderte Menschen auch. Menschen mit Privilegien erleben oft auch Diskriminierung. Wenn sie zum Beispiel weiß sind, aber eben auch behindert. Dann erleben sie Diskriminierung, weil sie behindert sind. Es ist gut, wenn es behinderten Menschen mit mehr Privilegien besser geht. Wenn sie mehr machen können. Wenn sie zum Beispiel Chef*in werden können. Aber dafür sollten wir nicht vor allem kämpfen. Wir sollten vor allem etwas für behinderte Menschen ohne viele Privilegien machen. Das sind Menschen, die besonders viel Diskriminierung erleben.
Andere vergessen oft behinderte Menschen, wenn sie etwas machen. Sie vergessen uns, wenn sie über etwas sprechen. Sie sprechen zum Beispiel über Gewalt durch die Polizei. Sie sagen aber nicht, dass sehr viele behinderte und psychisch kranke Menschen Gewalt durch die Polizei erleben. Viele Menschen werden von der Polizei getötet. Die meisten davon sind psychisch krank oder nehmen Drogen. Darüber reden andere aber nicht.
Ich nenne noch ein Beispiel: Andere fordern Barriere•freiheit. Das ist gut. Aber sie meinen damit oft nur Rampen und Aufzüge. Barriere•freiheit ist aber viel mehr.
Andere sagen uns: Macht mehr gegen Diskriminierung. Sonst ändert sich nichts. Dann seid Ihr selbst Schuld, dass sich nichts ändert.
Das stimmt nicht. Wir machen viel gegen Diskriminierung. Gegen Ableismus. Also die Diskriminierung, die wir erleben, weil wir behindert sind. Wir sind laut. Wir sind nicht immer lieb und nett. Das müssen wir auch nicht sein.
Es geht uns oft schlecht damit. Wir machen zu viel. Ich frage mich manchmal: Warum mache ich so viel? Wie schaffe ich das? Ich schaffe das, weil es Menschen gibt, die mit mir kämpfen. Das sind
behinderte
chronisch kranke
psychisch kranke
Verrückte
neuro•divergente
T*taube Menschen. Das sind oft Freund*innen. Wir helfen uns gegenseitig. Deshalb mache ich weiter.
Wenn Ihr noch mehr machen könnt und wollt: Am 12. Juli ist unsere Veranstaltung. Unsere Disability und Mad Pride. Es geht um 13 Uhr auf dem Frankenbadplatz los. Wir freuen uns, wenn wir viele sind.
Was haben wir in den ersten Monaten als Verein gemacht? Sehr viel! Das wollen wir euch jetzt sagen. Und wir sagen auch, was wir bald machen.
Able*is*muss – 07.-17.04.2025
Das CIMND* Referat vom AstA der Universität Bonn hat viele Veranstaltungen organisiert. Das ist eine Gruppe von Student*innen, die Ableismus erleben. Das CIMND* Referat macht was gegen Ableismus an der Universität. Bei den Veranstaltungen im April ging es auch um Ableismus. Die Veranstaltungen waren für Student*innen und Menschen, die an der Universität arbeiten. Und auch für andere Menschen. Eine Gruppe aus Köln hat auch Veranstaltungen organisiert. Diese Gruppe heißt: Studieren ohne Schranken. Menschen aus unserem Verein haben Veranstaltungen gemacht.
Lena L. hat darüber gesprochen, was passiert, wenn Menschen die falschen Diagnosen bekommen.
Koi Katha und Solveïg haben einen Workshop zu Einfache Sprache gemacht. Sie haben erzählt, was Einfache Sprache ist. Und sie haben gezeigt, wie wir in Einfacher Sprache schreiben und sprechen können.
Lena C. hat einen Workshop gemacht, bei dem es um die Grundlagen von Ableismus ging. Dey hat erklärt, was Ableismus ist und was wir dagegen machen können.
Infostand – 26.04.2025
Matthias und Barbara haben Flyer und Sticker verteilt. Sie haben auch Geld für unseren Verein gesammelt.
Wir arbeiten mit anderen Gruppen zusammen. Wir helfen anderen Gruppen dabei, Barrieren abzubauen. Wir machen Workshops für andere Gruppen. Wir haben auch bei anderen Demonstrationen mitgeholfen.
Abolitionismus-Konferenz – 24.-27.04.2025
Maxi und Lena L. waren bei der Abolitionismus-Konferenz in Köln. Sie haben einen Workshop zu Disability Justice gemacht. Den haben Koi und Lena C. mit vorbereitet.
Disability Justice heißt so viel: Gerechtigkeit für behinderte Menschen. Vor allem für behinderte Menschen, die sehr viel Diskriminierung erleben.
Fest zum Tag der Arbeiter*innen – 01.05.2025
Lena L. und Barbara waren bei der Veranstaltung zum 1. Mai. Die war auf dem Frankenbadplatz. Da waren viele linke Gruppen. Das Bündnis „Her mit dem guten Leben für alle“ hat das organisiert. Wir haben da auch Flyer verteilt und etwas Geld gesammelt.
Foto von Lena L. und Barbara vom Infostand
Protesttag zur Gleichstellung von behinderten Menschen – 05.05.2025
Vanessa und die Recherchegruppe TIRA haben zum 5. Mai eine Kundgebung organisiert. Da haben Lena C., Solveïg und Barbara gesprochen. Lena C. hat darüber gesprochen, warum wir gegen jede Diskriminierung kämpfen müssen. Solveïg hat darüber gesprochen, dass Solveïg müde von all den Kämpfen ist. Solveïg berichtet von den eigenen Erfahrungen und von denen anderer Student*innen. Barbara hat darüber gesprochen, warum Behinderten•werkstätte heute nicht gut sind. Hier findet ihr die Reden:
Lena C. https://www.instagram.com/p/DJR7oJaJUN7/?igsh=MWR2c3JoY3M3MTY1cw==
Barbara https://www.instagram.com/p/DJZTG5Xs5N-/?igsh=MWMxOG0ybWlsYmx4NA==
Inklusionskonferenz – 09.05.2025
Lena L. und Solveïg waren bei der Inklusions•konferenz dabei. Lena C. war auch kurz da. Sie hatten da einen Info•stand, mit anderen Gruppen.
Lena, Solveïg und Lena am Stand
Mad Pride Köln – 11.05.2025
Koi Katha, Lena C., Maxi, Lea und Solveïg waren bei der Mad Pride in Köln. Koi Katha und Lena haben da auch eine Rede gehalten.
Das Motto bei der Demonstration war: Demokratie braucht dich.
Solveïg, Lena C., L., Koi und M. bei der Mad Pride
Buch
Koi und Lena C. geben ein Buch heraus. Das Buch heißt: Behindert und Verrückt – Jetzt reden Wir! In dem Buch gibt es viele Texte und auch Bilder von behinderten, chronisch kranken, psychisch kranken, Verrückten, neurodivergenten und oder T*tauben Menschen und Krüppeln. Unser Buch erscheint in den nächsten Tagen bei Books on Demand. Wir sind sehr stolz, dass es fertig geworden ist!!!
14,50€ kostet das Buch.
7,49€ kostet das e-Book.
Die ISBN-Nummer ist: 978-3-7693-9993-6. Ihr könnt uns helfen, wenn Ihr es bei Books on Demand selbst kauft. Dann bekommen wir mehr Geld. 80% davon gehen an die Disability und Mad Pride Bonn.
Es gibt auch neue Sticker.
Orga-Treffen
Wir treffen uns einmal im Monat. Da organisieren wir viel. Wir sprechen darüber, was ansteht. Manchmal treffen wir uns nur online. Manchmal auch in Präsenz. Das machen wir bald.
Lesungen
Wir starten jetzt bald mit Lesungen. Wenn Ihr auch wollt, dass wir aus unserem Buch vorlesen bei Euch, dann schreibt uns.
Unsere Veranstaltung am 12. Juli
Es gibt keine Lauf-Demo an dem Tag. Es gibt eine große Veranstaltung in Bonn. Deshalb dürfen wir nicht durch die Stadt gehen.Das finden wir sehr schade. Wenn Ihr Energie und Zeit habt, kommt gerne schon um 13 Uhr. Da machen andere Gruppen Stände. Sie verteilen Flyer und Sticker. Wir können miteinander reden. Ab 15 Uhr halten dann Menschen Reden. Das Motto dabei ist: Behinderte Netzwerke bilden. Richtig coole Menschen werden sprechen. Wir lesen auch einige Reden vor. Da gibt es dann auch eine Dolmetschung für Deutsche Gebärdensprache und Deutsche Lautsprache. Alles, was wir sagen, sagen wir nur oder auch in Einfacher Sprache. Es gibt Stühle und Awareness-Team. Wenn Ihr Fragen habt – schreibt uns gerne.
Über Instagram @disability.pride.bonn
Über Facebook: Disability Pride Bonn
Per Mail: disability.pride.bonn@outlook.de
Wenn Ihr mitmachen wollt, schreibt uns auch gerne.
Eure Lena C., Koi, Lena L., Barbara, Josephine, Matthias, Lea, Solveïg, Maxi
Bildbeschreibung: Auf dem Foto sind Lena und Koi. Lena ist weiß und hat braune Haare. Dey trägt ein weißes Shirt und gelbe Ärmel. Lena sitzt im Rollstuhl. Über den Beinen liegt eine Mad Pride Flagge. Koi ist weiß und trägt schwarze Klamotten. Em hat einen langen lila und pink gestreiften Schal um. Daran hängt ein Faultier-Stofftier. Koi trägt eine Kappe, Hörner und spitze Ohren. Bildbeschreibung Ende.
Am 11. Mai war die Mad Pride Köln. Das Thema war: Democracy needs you. Das ist englisch und heißt: Demokratie braucht dich. Das kann verschiedenes bedeuten. Unsere Rede nennt ein paar Sachen. Lena und Koi haben für die Disability und Mad Pride Bonn gesprochen. Maxi hatte geholfen die Rede zu schreiben. Danke dafür!
Bildbeschreibung: Auf dem Foto seht Ihr 5 Menschen aus unserem Orga-Team. – S. mit einem Schirm, einem roten Schal und Kopfhörern – Lena mit der helllila/dunkellila gestreiften Mad Pride Fahne um die Beine gewickelt, im Rollstuhl und mit dem Disability und Mad Pride Bonn T-Shirt – L. Mit schwarzer Jacke und kurzen brauen Haaren – Koi mit schwarzer Kappe, künstlichen Ohren, einem Mad Pride Schal und einem Schild, auf dem steht: fix the system not me – M. mit lila Jacke und gelber Tasche, wir sehen das Gesicht nicht, davor ist eine Mad Pride Fahne
Es gibt ein Video von der Rede. Das findet ihr auf unserem YouTube-Kanal. Link: https://youtu.be/nia29QDVSz8 Leider gab es während der Rede viele andere Geräusche. Wir sind schwer zu verstehen. Manchmal hat das Mikrofon nicht funktioniert. Es gibt Untertitel.
Jetzt kommt unsere Rede:
Hallo, wir sind Koi, Pronomen em/ems und Lena, Pronomen dey/deren, von der Disability und Mad Pride Bonn.
Vorsicht! Wir sprechen über Ableismus und darüber, dass unsere Leben als behinderte Menschen als weniger wertvoll angesehen werden. Und über Nazi-Deutschland.
Einfache Sprache:
Wir sagen kurz in Einfacher Sprache, worüber wir sprechen: Demokratie braucht uns alle. Demokratie ist, wenn alle mit entscheiden dürfen. Es ist für viele schwer, aktiv etwas zu machen. Gerade behinderte Menschen können oft nicht auf Demonstrationen gehen. Viele behinderte Menschen dürfen inzwischen wählen. Es gibt aber kaum behinderte Menschen in den Parlamenten. Oft entscheiden Menschen ohne Behinderung über unser Leben. Wir sagen: Nichts ohne uns über uns. Wir wollen selbst entscheiden.
Wir erklären noch 2 Wörter: Ableismus ist die Diskriminierung von behinderten, chronisch kranken, psychisch kranken, Verrückten, neurodivergenten und oder T*auben Menschen. Zu diesen Menschen sagen wir oft auch CIMND*. Denn nicht alle sagen über sich selbst: Ich bin behindert.
Schwere Sprache:
Demokratie braucht mich, braucht dich, braucht uns. Weil sie wehrhaft sein muss. Eine wehrhafte Demokratie macht aktiv etwas gegen Faschismus und alles, was die Demokratie bedroht. Sie sorgt dafür, dass Feind*innen der Demokratie niemals die Chance bekommen, die Demokratie abzuschaffen. Hält sie zu lange aus, wird sie zu lange nicht aktiv, wird sie schwach. So wehrhaft ist unsere Demokratie grad nicht. Rechte Menschen dürfen überall ihren menschenverachtenden Scheiß teilen, marginalisierte Menschen erleben immer mehr Diskriminierung, nie wieder war gestern schon zu spät. Wir wehren uns, damit die Demokratie wehrhaft ist.
Dazu gehört, sich gegen Diskriminierung und Ungerechtigkeit einzusetzen. Für eine gerechte Demokratie für alle. So wie wir hier heute. Solange wir in Psychiatrien, Wohnheime und Werkstätten gesteckt und entrechtet werden, solange wir als weniger wert betrachtet werden, als Gefahr, solange ist dieses unterdrückende System eine Gefahr – nicht nur für uns. Die Geschichte hat gezeigt, dass das eine Gefahr für alle ist. Besonders, wenn die Demokratie schwach wird oder gar ausgehebelt wird. Nazi-Deutschland hat als Diktatur marginalisierte Gruppen ganz massiv verfolgt und versucht, zu vernichten. Auch Hunderttausende behinderte, als behindert gesehene, psychisch kranke und institutionalisierte Menschen wurden ermordet, viele weitere zwangssterilisiert – offiziell hieß es, dass sie von ihrem „unwerten Leben“ erlöst wurden.
Demokratie braucht mich, braucht dich, braucht uns. Wir wissen aber auch, nicht alle von uns haben immer die Kraft dazu. Oder die Zeit. Oder die Löffel, also die Energie. Und das wissen wir als behinderte, chronisch kranke, psychisch kranke, neurodivergente, T*taube Menschen, Krüppel und oder Verrückte, kurz CIMND* Menschen, ganz besonders gut. Wir wissen, dass Demonstrationen oft einfach nicht zugänglich sind. Weil sie nicht barrierefrei genug sind. Weil unser Körper andere Pläne hat als wir. Weil wir so sehr mit Überleben beschäftigt sind. Wir wissen aber auch ganz besonders gut, dass Aktivismus nicht nur zugänglicher wird, sondern auch nachhaltiger und ganzheitlicher und stärker, wenn wir alle mitnehmen. Wenn die uns anführen und eine Rolle spielen, die am meisten marginalisiert werden. Sie wissen am besten, wie zum Beispiel Demos barrierefreier werden. Wir wissen, wie wir kreative Lösungen finden und mit Widersprüchen umgehen können. Wie wir in den Grenzen unserer Körper aktiv sein können und die Grenzen nicht überschreiten. Aber auch, dass wir diese Grenzen mal überschreiten können. Weil manche Dinge es wert sind, dafür unsere Grenzen zu überschreiben. Wir wissen, wie wichtig es ist, währenddessen und danach füreinander da zu sein und uns gegenseitig zu unterstützen.
Demokratie braucht mich, braucht dich, braucht uns. Aber hey, wir haben’s doch so gut. /Sarkasmus Wow, inzwischen dürfen viele behinderte Menschen sogar wählen. Also die mit deutschem Pass. Und die, die über 18 Jahre alt sind.
Und doppelt wow, es gibt ja sogar behinderte Abgeordnete. Also, ein oder zwei oder so. Von denen wir wissen, dass sie eine Behinderung haben. Die anderweitig meistens sehr privilegiert sind. Und denen dann in der Arbeit in den Parlamenten vielen Schwierigkeiten, Barrieren und Diskriminierung begegnen.
Mensch, Lena, wir sollten echt mal dankbar sein. Könnte noch viel schlimmer sein.
Wohl wahr, könnte schlimmer sein, aber auch viel viel besser.
Wie soll der Grundsatz „Nichts ohne uns über uns“ umgesetzt werden, wenn behinderte Menschen so selten die Entscheidungen treffen? Wenn nicht-behinderte Personen uns nicht auf dem Schirm haben?/rw Wenn das gesellschaftliche Bild von Behinderung ist: Oh du armes Ding, dein Leben ist ja furchtbar. Ich könnte das ja nicht, so zu leben. Oder: Du bist doch nur faul. Oder auch gut: Das bildest du dir nur ein? Oder: Du übertreibst.
Bei solchen Bildern und Ansichten ist mit uns über uns zu sprechen anscheinend kaum eine Option. Wie auch, wenn wir so sehr leiden. Wenn wir nicht als volle Menschen gesehen werden. Wenn wir nicht als Expert*innen unseres eigenen Lebens anerkannt werden.
Wenn andere uns nicht den Raum geben/rw, dann nehmen wir ihn uns. Wir sind hier, wir sind laut. Auf ganz viele verschiedene Arten. Manchmal sind wir laut, und andere hören es. Manchmal sind wir laut, und andere sehen es – weil es ein gebärdensprachliches, schriftliches oder nicht-verbales Laut-Sein ist. Manchmal sind wir laut und andere bekommen es nicht mit. Aber nicht nur wir sind laut, weil wir hier sind. Auch die, die nicht hier sind, können laut sein. Viele sind laut. Zum Beispiel am Handy oder am PC. Im Gespräch mit Freund*innen. Auf der Arbeit. Oder im Bett. So wie unsere Geschwister mit ME/CFS, also Myalgischer Enzephalomyelitis / Chronic Fatigue Syndrom, die Leute zur Liegenddemo aufgerufen haben, weil sie zu krank sind, um selbst zu demonstrieren. Stellvertretend für sie demonstrieren andere heute auf dem Altermark.
Wir als Disability und Mad Pride Bonn sagen: Es gibt so viele Arten, aktiv zu sein. Und wir erkennen an, dass gerade CIMND* Personen oft die Energie fehlt. Wir sind kreativ, weil diese Welt nicht für uns gemacht ist. Wir finden andere Wege, was für die Demokratie zu machen, weil die herkömmlichen Wege oft nicht funktionieren.
Lasst uns gemeinsam solidarisch und intersektional aktiv und wehrhaft sein. Und uns gegenseitig unterstützen. Heute und an allen anderen Tagen.
Zum Beispiel bei unserer nächsten Disability und Mad Pride Bonn. Am 12. Juli ab 13 Uhr in Bonn auf dem Frankenbadplatz. Wir starten mit Infoständen, dann kommt eine Kundgebung.
Wir freuen uns, wenn wir viele sind und auf verschiedene Arten laut gegen Ableismus werden / sind. Heute hier und morgen woanders.