Mad Pride Lausanne 2023

Mad Pride Lausanne – wir waren da!

Das war die Mad Pride der ganzen Schweiz.
Diese Veranstaltung findet einmal im Jahr in verschiedenen Städten statt.
Das 1. Mal fand die Mad Pride 2019 in Genf statt.
Viele Organisationen unterstützen die Mad Pride:
Darunter auch psychiatrische Kliniken. 
Das ist eigentlich gegen das, was Mad Prides ausmachen: Sie sind gegen Psychiatrien. 

Solveïg und Lena aus unserem Orga-Team waren dabei!
Wir berichten hier von unseren Erfahrungen (in Schwerer Sprache).

Wie barrierefrei war die Demo?

  • Alles war in deutscher und französischer Lautsprache. 
  • Keine Dolmetschung in Gebärdensprache. 
  • Es gab keine Stufen auf der Strecke. Die Strecke war teilweise sehr steil. 
  • Nach der Demonstration gab es viele Infostände und Reden und Musik auf einer Bühne auf dem Place de l´Europe. 
    Dieser Platz war mit einem Rollstuhl nicht so gut zu befahren. Es gab viele Kieselsteine. Die Wege waren ziemlich schmal. 
  • Wir haben keine Rampe gefunden, die zur Bühne hoch führt. 
  • Als neurodivergente Menschen war es sehr anstrengend. 
    Es war sehr voll und sehr laut. 
    Überall haben Menschen geraucht. 
    Es gab nicht viele Räume, in denen wir uns ein bisschen ausruhen konnten. 
    Wir haben uns in eine Buchhandlung an dem Platz zurück gezogen. 
  • Es gab kein kostenloses Essen. 

Welche Perspektiven wurden gehört?

  • Es gab auch Schwarze Redner*innen. Dennoch waren es vor allem weiße Menschen, deren Perspektive die Demonstration bestimmt hat. 
  • Eine Rednerin betonte die Intersektion mit Behinderung.
  • Es gab einen Stand, an dem es um die psychische Gesundheit von queeren Menschen geht. 
  • Es gab wenig Kritik an Psychiatrien. 

Wir sagen also: Das war keine intersektionale Veranstaltung. 
Verschiedene Diskriminierungs-Formen hatten nicht genug Raum. 

Mad Pride heißt für uns

  • gegen die gesellschaftliche Unterdrückung von Menschen, die als psychisch krank wahrgenommen werden, zu kämpfen.
  • Die Institution Psychiatrie zu hinterfragen und die Gewalt, die von ihr ausging und weiter ausgeht anzuerkennen. 
  • intersektionale Unterdrückung anzuerkennen
  • psychisch kranken Menschen Zugang zu guter Gesundheits-Versorgung zu geben und sie vor Gewalt zu schützen.
  • psychische Erkrankungen zu entstigmatisieren.
  • jeden Menschen so zu akzeptieren, wie er ist.
  • psychisch kranke Menschen als Expert*innen für sich selbst anzuerkennen.
  • Psychiatrie-Erfahrene unterstützen und ihnen glauben.